Pierre-Paul Schweitzer

französischer Bankfachmann; Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) 1963-1973

* 29. Mai 1912 Straßburg

† 2. Januar 1994 Genf (Schweiz)

Herkunft

Pierre-Paul Schweitzer war der Sohn eines Unternehmers und entstammte einer angesehenen Familie. Der berühmte Urwalddoktor und Nobelpreisträger Albert Schweitzer war sein Onkel. Mütterlicherseits war er außerdem mit dem Dirigenten Charles Munch verwandt, der Philosoph Jean-Paul Sartre war ein Vetter zweiten Grades.

Ausbildung

Sch. besuchte das Collège de Bouxviller, ein Lyzeum in Hagenau und das protestantische Gymnasium in Straßburg. Danach studierte er, jeweils mit glänzenden Abschlußexamen, Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Straßburg und an der Ecole libre des sciences politiques in Paris.

Wirken

Seine Berufslaufbahn begann Sch. 1936 mit dem angesehenen Grad eines Inspecteur des finances in der französischen Finanzverwaltung, wo er schnell in leitende Stellungen vorrückte. Sch. nahm als Offizier (zuletzt Hauptmann der Infanterie) am Zweiten Weltkrieg teil, wurde verwundet und geriet 1940 in Gefangenschaft. Nach gelungener Flucht arbeitete er ab 1941 in der Zentralfinanzverwaltung in Paris. Als einer der führenden Männer der Résistance fiel er 1944 in die Hände der deutschen Gestapo, wurde mißhandelt und nach einem mißglückten Selbstmordversuch ins KZ Buchenwald deportiert, wo er 1945 von den Amerikanern befreit wurde.

Noch 1945 nahm Sch. als Finanzattaché seine frühere berufliche Tätigkeit ...